DER UTOPIES OHNMACHT
Vernissage: 07. April 2023, ab 19:00 Uhr
Showroom, Griesplatz 5, 8020 Graz
Ausstellungsdauer: 12.04. - 29.04.2023
Mi-Fr: 16:00-19:00 Uhr, Sa: 15:00-19:00 Uhr
„Art cannot change the world, but it can contribute to changing the consciousness and drives of the men and women who could change the world.”
[Herbert Marcuse]
Immer wieder auftretende politische und gesellschaftliche Krisen, die weder vor Zeit noch Raum halt machen, setzen Impulse zur Hinterfragung einer der Utopie inhärenten Ohnmacht. Wenn die Ohnmacht und demnach die potenzielle plötzliche Zerstörung als entscheidender Bestandteil des Konzeptes der Utopie erachtet werden könnte, hat dies dann zu bedeuten, dass utopische Gedanken- und Weltentwürfe ohne Macht sind?
Etymologisch lässt sich der Begriff „Utopie“ auf die Verknüpfung der altgriechischen Termini „(o)u“ für „nicht“ und „topos“ für „Ort“ zurückführen und bezeichnet somit einen „Nicht-Ort“ bzw. ein „nowhere“, das mit dem Träumen eines „besseren Ortes“ zusammenhängt – einer Kombination von Phantasievorstellung und Flucht aus einer aktuellen Situation. Anstatt die Erfüllung in einem fiktiven Ort zu suchen, diskutieren Peter Weibel und Bruno Latour eine Loslösung dieses traditionellen Verständnisses von Utopie und damit einhergehend einen Perspektivenwechsel von „no-where“ zu „now-here“. Dieses Wortspiel impliziert eine Herangehensweise, die durch den Fokus auf die direkte, aktive Veränderung der Ist-Situation im Hier und Jetzt als Chance erachtet werden kann und dadurch ein zielorientiertes Handeln ermöglicht.
Daraus könnte der Schluss gezogen werden, dass zwar die Utopie einer Ohnmacht unterliegt, allerdings als Prozess sowie Methode nicht ohne Macht ist, sondern ihre Macht sich vielmehr in einer Notwendigkeit ausdrückt, da aus der Utopie eine stetige Hinterfragung und Neustrukturierung menschlichen Zusammenlebens entspringt.
Künstler*innen: Matteo Birchbauer, Lisa Faustmann, Katrin Leiner, Flavio Marianetti, Natascha Reiterer, Michaela Sitka, Manuela Strametz, Julia Überbacher, Bruna Vasconcelos
Kuratorin: Felicitas Pilz
Sujet: Flavio Marianetti
Ausstellungsprojekt gefördert von: Kulturamt Stadt Graz
Kooperationspartner: Roter Keil, Kulturvermittlung Steiermark
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